KrimiZEIT

Die 10 besten Krimis des Monats

Das Beste vom Besten:

An jedem ersten Donnerstag des Monats geben 18 Literaturkritiker und Krimispezialisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz die Kriminalromane bekannt, die ihnen am besten gefallen haben.

Die Jury:
Tobias Gohlis, Kolumnist der ZEIT, Sprecher der Jury
Volker Albers, »Hamburger Abendblatt«
Andreas Ammer »Druckfrisch«, DLF, BR
Gunter Blank »Sonntagszeitung«
Thekla Dannenberg »Perlentaucher«
Fritz Göttler, »Süddeutsche Zeitung«
Michaela Grom, SWR
Lore Kleinert, Radio Bremen
Thomas Klingenmaier, »Stuttgarter Zeitung«
Kolja Mensing, »Tagesspiegel«
Ulrich Noller, Deutsche Welle, WDR
Jan Christian Schmidt, »Kaliber 38«
Margarete v. Schwarzkopf, NDR
Ingeborg Sperl, »Der Standard«
Sylvia Staude, »Frankfurter Rundschau«
Jochen Vogt, Elder Critic, »NRZ«, »WAZ«
Hendrik Werner, »WeserKurier«
Thomas Wörtche, »Plärrer«, »culturmag«, »DRadioKultur«

Die Zeit

Nordwestradio

KrimiZEIT

im November 2012

1 (-) Merle Kröger: Grenzfall

Merle Kröger: Grenzfall

Argument/Ariadne, 352 S., 11,– €

Mecklenburg-Vorpommern/Rumänien, 1992–2012. Wie Wildschweine erschossen beim Grenzwechsel: Marius und Nicu. Die Jäger freigesprochen. Marius’ Tochter Adriana kehrt zurück, um sie zu stellen. Kluge Kriminalerzählung zum Dokumentarfilm Revision . Empathisch scharfer Blick in europäische Angstzustände.

 

 


2 (7) Robert Littell: Philby. Porträt des Spions als junger Mann.

Robert Littell: Philby. Porträt des Spions als junger Mann

Aus dem Englischen von Werner Löcher-Lawrence
Arche 288 S., 19,95 €

Europa 1938–1963. Voll Hintersinn ruft Littell die Zeugen des größten Spionagefalls im 20. Jahrhundert auf: Kim Philby und vier andere Cambridge-Boys waren Sowjetagenten. Und verwandelt, als Autor, der alle Spionagewitze kennt, die alte Geschichte mit leichter Hand in eine neue. Bravourös.

 


3 (4) Carl Nixon: Rocking Horse Road

Carl Nixon: Rocking Horse Road

Aus dem Englischen von Stefan Weidle
Weidle, 240 S., 19,90 €

Christchurch, Neuseeland. Weihnachten 1980 wird Lucy Ashers Leiche an den Strand gespült. Und alles wird anders. Durch die Gewalt, den Mord. Eine Gruppe von Jungen verfällt der großen Suche nach dem Täter. Und der romantischen Liebe. Der stärkste Kriminalroman aus dem Gastland der Buchmesse.

 

 


4 (8) James Sallis: Driver 2

James Sallis: Driver 2

Aus dem Englischen von Jürgen Bürger und Kathrin Bielfeldt
Liebeskind 160 S., 16,90 €

Phoenix. Die Angreifer kann Driver töten. Aber Elsa verblutet, angeschossen. Driver wird gehetzt, wehrt sich, tötet, will nur fahren, mit Spaß an 180-Grad-Wenden. Irgendwer aus der Vergangenheit des Fluchtfahrers gibt keine Ruhe. Das Leben: Fahren, Irren, Kämpfen. Sallis: einzigartig, erneut in Driver 2.

 

 


5 (1) Helon Habila: Öl auf Wasser

Helon Habila Öl auf Wasser

Aus dem Englischen von Thomas Brückner
Das Wunderhorn, 240 S., 24,80 €.

Port Harcourt/Nigerdelta. Alltag im Delta: Ingenieursfrau entführt, Lösegeld gezahlt, »Rebellen« erschossen, Öl fließt weiter. Die Journalisten Rufus und Zaq hilflos, ahnungslos, am Sterben teilnehmende Betrachter. Reise – nicht ins Herz der Finsternis, zu Shells Gewinnquellen. Ohnmacht, Wut. Unerbittlich traurig.

 


6 (-) Petros Markaris: Zahltag

Petros Markaris: Zahltag

Aus dem Griechischen von Michaela Prinzinger
Diogenes, 518 S., 22,90 €

Athen. Trilogie der Krise Band 2: Die Armen bringen sich um, die Bourgeois hinterziehen Steuern, der Staat jault. Ein Erpresser wird Volksheld. Als »nationaler Steuereintreiber« zwingt er die Reichen zu Nachzahlungen. Und straft mit Schierling, Pfeil und Bogen. Böse, komisch, traurig: Pflichtlektüre in finsteren Zeiten.

 

 


7 (-) Roberto Constantini: Du bist das Böse

Roberto Costantini: Du bist das Böse

Aus dem Italienischen von Anja Anttefort
C. Bertelsmann, 576 S., 19,99 €

Rom 1982–2006. Mord im Zentrum der Macht. Die 18-jährige Elisa liegt verstümmelt im Graben. Exfaschist Commissario Balestreri hat Fußball, Frauen, Whisky im Kopf. 14 Jahre später geht es wieder los. Geritzte Frauen, und Balestreri quält die Schuld. Stark. Epos über Macht, Gewalt, Schuld mit laaangem Ende.

 


8 (-) Don Winslow: Kings of Cool

Don Winslow: Kings of Cool

Aus dem Englischen von Conny Lösch
Suhrkamp, 356 S., 19,95 €

Laguna Beach/Baja California. Ben, Chon und O in den Tagen vor Zeit des Zorns. Revierkriege zwischen mexikanischen Fraktionen stören Frieden und Gewinne der lässigen Hydro-Dope-Farmer. »Leck mich am Arsch«, an allem sind die Eltern schuld. Winslow betört durch verfeinerte Technik und fixe Pointen.

 

 


9 (-) Johan Theorin: So bitterkalt

Johan Theorin: So bitterkalt

Aus dem Schwedischen von Susanne Dahmann
Piper, 480 S., 19,99 €

Valla/Nordbro, östliches Schweden. In die Vorschule Lichtung gehen Kinder, deren Eltern in »Sankt Psycho« verwahrt sind. Einzige Verbindung ist das Zimmer, in dem sie sich begegnen. Ein Raum des Begehrens nicht nur für Erzieher Jan. Super tricky Thriller über die Fallen des Gutmenschentums.

 

 


10 (-) Anila Wilms: Das albanische Öl oder Mord auf der Straße des Nordens

Anila Wilms: Das albanische Öl

 

Transit, 176 S., 18,80 €

Albanien 1924. Eine Schande, unduldbare Verletzung der Gastfreundschaft: Im Bergland werden zwei amerikanische Touristen erschossen. Von Tirana, der provisorischen Kapitale, dringen Schockwellen bis London und Washington. Leidenschaftlich klug: Parabel über erzwungene Modernisierung und Staatenbildung.

 


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